Hallo Welt (024)

Beeren zum Besuch!

 

Gestern hatte ich euch von meinem Treffen mit Tari berichtet, dem Buntspecht. Als wir dann so zusammen hockten, erzählte er mir voller Stolz von seinem Nachwuchs und wie prächtig sich dieser entwickeln würde. Er erzählte mir auch, dass er sich darauf freue, bald endlich mal wieder in der Gegend herumzufliegen – gemeinsam mit seiner Gefährtin und seinem Nachwuchs. Dann sprachen wir noch über die jungen Blaumeisen, die er aber nicht gesehen hatte – dafür aber deren Eltern!

 

Er hatte die zwei noch am Morgen gesehen, wie sie unweit von unserem jetzigen Aufenthaltsort in der Sonne ein Schläfchen gehalten hatten. Angesprochen habe er sie aber nicht, um sie nicht zu wecken, da sie so friedlich gewirkt hätten, wie sie so auf ihrem Ast hockten. Er würde nur jetzt hoffen, dass sie auch rechtzeitig eine Schutzmöglichkeit vor dem Unwetter gefunden hätten, da sie wahrscheinlich genau auf dessen Ursprung zugeflogen seien.

 

Diesen Wunsch teilte ich mit ihm, denn man konnte ja nie wissen, was einem so alles bei einem Unwetter geschehen konnte. Hin und wieder kam es sogar vor, wenn der Wetterwichtel vom wilden Ranzenkrebs befallen war, dass er diese Blitze so lange auf die Bäume schleuderte, bis sie barsten, oder sogar anfingen zu brennen. Das war dann überhaupt nicht mehr lustig!

 

Der Ort an dem ich mit Tari gehockt hatte, war jedoch gut geschützt und nach einiger Zeit hatte der Wetterwichtel wohl die Lust am Licht werfen oder am Geräusche machen verloren. Stattdessen hatte er es nur noch sanft regnen lassen. Tari und ich waren dann nach unten auf den Waldboden geflogen und hatten auf die Schnelle ein paar Beeren verspeist. Nur um den größten Hunger zu stillen, doch dann hatte der Buntspecht sich an den Auftrag seiner Gefährtin erinnert und begann für sie ebenfalls einige, prächtig aussehende Beeren abzuzupfen.

 

Natürlich hatte er dann noch das Problem, wie er die Beeren zu Zutzut bringen sollte. Wie viele Beeren kann ein Vogel wohl in seinen Krallen halten, ohne sie zu zermatschen, was glaubt ihr? Nicht sehr viele, kann ich euch versichern! Doch dann waren mir die Zwillinge eingefallen. Die beiden waren nicht nur unheimlich wild, sie hatten dazu auch noch tolle Ideen.

 

Wobei, jetzt wo ich euch das erzähle, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, ob es damals deren oder sogar Gegos Einfall gewesen war. Jedenfalls waren damals einige der jungen Blaumeisen in Begleitung Gegos zum Waldboden geflogen und hatten dort Nahrung gesammelt, wie ihr euch vielleicht noch aus dem Buch erinnern könnt.

 

Im Anschluss mussten die gesammelten Dinge ja auf ihren Heimbaum gebracht werden, weil dort schon die anderen auf sie warteten – wie mir zumindest Schnuddel vor kurzem erzählte. Eine von den Meisen kam da auf die Idee, die gesammelte Nahrung auf ein Blatt zu legen. Gemeinsam flogen sie daraufhin damit zu der wartenden Arle, indem jeder das Blatt an einer Seite mit einer Kralle festhielt. Oder waren es ihre Schnäbel? Genau weiß ich das nicht mehr, aber im Buch steht ja alles drin! An alles kann ich mich eben auch nicht mehr erinnern!

 

Das ist keine Sache des Alters, um den Kommentar von manchen von euch Blindeiern vorwegzunehmen, sondern eine Frage der gewaltigen Informationsflut, die ich jeden Tag bewältigen muss! Doch das wollte ich euch jetzt nicht erklären ihr Lurchzungen, sondern dass wir die gesammelten Früchte auf ein Blatt legten und damit gemeinsam zu Zutzut zurück geflogen waren. Jeder von uns hatte es an einer Seite mit einer Kralle festgehalten. Wir können eben richtig gut fliegen!

 

Als wir bei Zutzut eingetroffen waren, hatte sie sich so über meinen Besuch gefreut, dass sie mich nicht wegfliegen lassen wollte. So beschloss sie, dass wir gemeinsam zu Abend essen würden, und ich im Anschluss die Nacht bei ihnen verbringen sollte, was ich dann natürlich auch gerne machte.

 

Doch alles Weitere erzähle ich euch beim nächsten Flöt, auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass meine Geschichten bereits einige von euch zu langweilen beginnen – weil ja keiner an meiner Umfrage teilnehmen möchte! Oder ist das möglicherweise zu schwer für euch? Aber man kann es eben nicht jedem Dungbräter recht machen und ich werde euch bestimmt keine zerbröselten Walnüsse unter eure Schwanzfedern pusten, wie ich immer sage!

 

Ich wünsche euch jedenfalls mal wieder eine federleichte Zeit und Tralala, bis zum nächsten Flöt.

 

F. Platsch

für Vogelfreunde
Kohlmeisenausflug aus
Nistkasten(3).mp4
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