Auf zum Sumpf!
Es ist schon länger her, seitdem ich mich mit euch unterhalten konnte.
Soviel ist seitdem geschehen, unzählige neue Geschichten habe ich wieder hören dürfen, die auch weitererzählt werden wollen. Und wie so oft, habe ich keine Ahnung, wo ich beginnen soll!
Als ihr von mir das letzte Mal gehört habt, war ich unterwegs mit Freunden zur Keainsel. Ihr erinnert euch noch? Ich hatte vor, dort Aufzeichnungen der Erlebnisse niederzulegen, aber wie sooft kam es anders!
Auf dem Floß erzählte mir Schnuddel, unser Grünspecht, von einem ungewöhnlichen Bewohner aus dem südöstlich gelegenen Gebiet unseres Tals, dort wo die Sümpfe liegen.
Vielleicht wisst ihr ja wie das ist, wenn man sich untätig auf dem Wasser befindet und Geschichten hört. Von Orten die ihr nicht kennt, die ihr aber schon immer aufsuchen wolltet. Erzählungen von Bewohnern die euch noch nicht unter den Schnabel gekommen sind, die ihr aber durchaus gerne kennenlernen möchtet!
Jedenfalls erzählte mir Schnuddel von einem Vogel, der ungefähr fünf Mal größer sein sollte, als ich es war. Dieser lebe dort in den Sümpfen und habe tatsächlich einen Schnabel, der so groß sei, dass ich mich in ihn hineinlegen könne. Was ich natürlich niemals machen würde!
Dieser Vogel würde dort umherstreifen, auf der Suche nach Fischen und er hätte einen Sohn. Der nicht fliegen könne, noch nicht! Stellt euch doch nur mal vor: sein Schnabel sei so groß, dass er beim Laufen damit in den Sumpf falle, weshalb er auch von seinem Vater mit Wasser und Fischen versorgt werden müsse, da der Jungvogel verständlicherweise sich nicht zuviel bewegen könne. Wenn das nicht einen Bericht wert ist, was dann?
Weil wir eben so untätig auf dem Floß herumhockten, malte meine Fantasie immer neue Geschichten auf, und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Kurz entschlossen bat ich meine Freunde, sich alle Ereignisse gut zu merken und mir diese bei unserem Wiedersehen zu erzählen.
Dann erhob ich mich in die Luft, froh endlich wieder in Bewegung zu sein. Da ich aber immer noch viele Dinge begleiten muss, werde ich mich nur ab und zu bei euch melden können. Wie ich immer sage, lieber einen Regenwurm im Schnabel, als von Bergen von Beeren zu träumen!
Damit meine ich jetzt: Bis zum nächsten Mal, Tralala und eine federleichte Zeit für euch.
F. Platsch