Hallo Welt (016)

Zeit zum denken!

 

Einen guten Tag wünsche ich euch, auch wenn es schon etwas später am Tage ist – zumindest hier im Papolupatal! Lasst mich mal kurz überlegen, wo ich beim letzten Flöt stehen geblieben war? Ah, nun fällt es mir wieder ein: bei Kleimi!

 

Er war schnaufend zu seinem heiß geliebten Igelbrett zurückgekehrt und ich flatterte auf einen Ast eines Baumes, erinnert ihr euch daran? Also ehrlich, manche von euch sollten schon ein wenig aufmerksamer sein und das im Kopf behalten, was ich erzählt habe. Das ist doch wohl nicht zuviel verlangt?!

 

Na. wie auch immer! Der Baum war jedenfalls ein Walnussbaum, der aber leider noch keine Früchte trug. Anderseits war das auch wiederum gut, denn hätte er schon Nüsse getragen, wäre an schlafen nicht wirklich zu denken gewesen. Ihr fragt euch warum? Natürlich weil es dann überall im Geäst nur so vor zwitschernden Vögeln gewimmelt hätte. Ihr wisst schon, dass einige von uns ganz versessen auf Walnüsse sind und im Besonderen gilt das natürlich für die Meisen. Die zählen zumeist auch zu den lautesten unter uns, da sie häufig recht ungehalten werden, wenn sie die Schale nicht geöffnet bekommen.

 

Sie piepen dann oftmals die Nussschale lautstark an. Nicht weil sie sich davon versprechen würden, dass diese sich dadurch selbstständig öffnet, sondern aus purer Verzweiflung! Wir sind eben Vögel und keine Eichhörnchen – oder Biber. Meiner Meinung nach muss der Waldwichtel bei der Erschaffung der Nüsse einen quirligen Ranzenkrebs im Nacken gehabt haben. Denn wie konnte er ansonsten so eine leckere Frucht erschaffen und sie dann mit einer solch harten Schale versehen?

 

Wir Amseln haben ja zum Glück große Krallen. Jedenfalls groß genug, um eine Walnuss darin zu halten! Wir machen es dann genauso, wie einige es von uns mit den armen Schnecken machen. Wir erheben uns mit den harten Früchten in die Luft und lassen sie dann aus großer Höhe einfach auf einen Stein oder etwas ähnlich Hartes fallen. Irgendwann platzt die Schale schon auf, man muss es nur oft genug wiederholen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Nuss nicht beschließt wegzurollen, sodass wir sie möglicher Weise nicht mehr wieder finden können!

 

Jedenfalls herrscht um diese Jahreszeit noch beschauliche Ruhe im Baum, weswegen ich mich auch vollkommen entspannt auf den Ast hocken und über das Gespräch mit dem Langohrigel nachdenken konnte. Er hatte auch noch nichts von Arle und Gego gehört, aber die Blaumeisen waren ja auch erst zwei Tage unterwegs. Niemand von uns machte sich wirklich Sorgen um sie. Auch schon deshalb, weil sie in der Vergangenheit schon viel weitere und weitaus gefährlichere Reisen unternommen hatten. Zum Beispiel, als sie aus dem Süden hier zu uns ins Tal gezogen sind.

 

Nein, ich muss mich berichtigen, denn selbstverständlich ist es ja jetzt ja auch ihr Tal!

 

Ich sorge mich nur ein wenig um sie, was daher rührt, dass ich doch irgendwie der Grund für ihre Reise gewesen war. Zwar hatte ich den Meisen nur erzählt, was ich von Baumtaucher in Erfahrung gebracht hatte, doch dies führte letztendlich zu ihrem Aufbruch. Ein Bruder von Arle wurde nämlich im Gebirge verletzt!

 

Was mich daran erinnerte, dass ich Arle mein Wort gab, auf die sechs Jungvögel ein Auge zu haben. Mal sehen, ob ich sie irgendwo Richtung Wurzelgebirge finde. doch zunächst muss ich hier leider mal wieder Schluss machen. Alles Weitere berichte ich dann das nächste Mal und wünsche euch noch einen erholsamen Abend. Tralala und federleichte Träume für euch

 

F. Platsch

 

für Vogelfreunde
Kohlmeisenausflug aus
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